Warum liegen hier eigentlich Hände?

Antwerpen und die Brabo-Legende

Wer sich länger in Antwerpen aufhält, der kommt nicht umhin, die vielen abgetrennten Hände zu bemerken, die überall in der Stadt in verschiedenen Formen zu finden sind.

Was ist da los?

Heidnische Opfergaben, fragwürdige Kunst oder einer seltsame Form von kannibalistischen belgischem Humor?

 

Wir klären auf:

Die Darstellung der Hände bezieht sich auf die Legende der Stadtgründung Antwerpens um den jungen Helden Silvius Brabo.

Am Ufer der Schelde hatte der Riese Druon Antigon von den vorbeifahrenden Schiffen Wegzoll verlangt. Wer diesen nicht entrichten konnte, dem wurde die Hand abgehackt. Brabo besiegte den Riesen, hackte wiederum diesem die Hand ab und warf sie in die Schelde.

Der Name der Stadt soll der Überlieferung nach von diesem Ereignis, dem „Hand werfen“, herrühren.

(Wahrscheinlicher ist aber, dass der Name Antwerpen viel eher von "an der Werft" abzuleiten ist, sich also auf die Position der Stadt bezieht.)

Trauriger Fakt ist jedoch auch, dass das Handabhacken in Belgisch-Kongo eine von den Kolonialherren eingeführte und sehr verbreitete Strafe war - allerdings ist dies nicht der Grund für die hohe Handdichte in der Stadt.