Morgen früh ist die Nacht vorbei

Wenig Schlaf in Westerstede

Gruppe 1

Eigentlich fing alles ja ganz gut an: Gruppe 1 startete relativ pünktlich und konnte dank der vielen konstruktiven 1 zu 1-Gespräche des Vortages die Gruppenstruktur positiv verändern. So schossen wir mit durchschnittlich MINDESTENS 40 kmh in Richtung Westerstede -immer darauf hoffend, dass uns von Gruppe 2 die Nachricht erreichen würde, sie hätten einen Schlafplatz für uns gefunden.

Das Wetter war wild und gefährlich: Orkan, Regen, Kampfhunde.

Schließlich musste Mustafa unserer wilden Fahrt ein Ende bereiten, da der Mantel seines Hinterrades kaputt war. Wir befanden uns natürlich mitten im Nirgendwo, alleine mit Wildpferden, zwei gigantischen Mastiffs und Hühnern, die gegen Raser helfen sollten (fragt nicht).

Frau Angebrandt machte sich auf den Weg zu einem Fahrradverleiher, der uns auch gleich einen Mantel verkaufte - leider in der falschen Größe. Während sich eine Task-Force (Paul, Mustafa, Ang) um das Rad kümmerten, machte sich der Rest der Gruppe bereit für den atomaren Fallout, der bei der apokalyptischen Atmosphäre das erwartungsgemäß anstehende Ereignis sein würde. Wie bei so einem Tanz auf dem Vulkan angemessen, war die Stimmung erstaunlich gut, immerhin: Endzeit ist die schönste Zeit.

Schließlich griffen wir auf das bewährte Gaffer-Tape zurück, flickten Mustafas Mantel und heizten weiter.
 Vorher hatten wir noch einen Hilferuf an Gruppe 2 abgesetzt und ihnen einfach aufgegeben, sich um einen neuen Mantel zu kümmern.
Gruppe 2 hatte uns im Gegenzug eine Zieldestination übermittelt. Da wir erst um 17 Uhr dort ankommen sollten, taten wir das einzig Vernünftige in dieser Situation: Wir fuhren zu McDonalds.

Um 17 Uhr trafen dann beide Gruppen nach 44km pünktlich am Gemeindezentrum ein - bis auf Oskar, dessen Gepäckträger auf die letzten 100m den Geist aufgab und sich mit einem melodischen KRAX verabschiedete.
Geschafft.

Gruppe 2

Beim Frühstück auf dem Fußballplatz hatten wir mehrere Kämpfe mit den Wespen, sind aber ohne Blessuren davongekommen.
Die Zeit lief uns davon: Ohne zu wissen, wo wir schlafen werden, doch voller Motivation sind wir aufgebrochen nach Westerstede.
Die Minuten fühlten sich wie Stunden an, das Wetter war nicht auf unserer Seite, weswegen wir eine unfreiwilligen Pause machen mussten, in der wir dann weiter nach einem Schlafplatz gesucht haben und auch einen fanden ! Unsere Pause ging 1,5 Stunden, da wir noch einen neuen Mantel für Mustafa besorgen mussten und das Fahrradgeschäft Mittagspause machte. Und dann kamen wir nur noch schleppend voran.
Nach gefühlten unendlichen Kilometern sind wir an der katholischen Gemeinde Westerstede angekommen, in der wir die Nacht verbringen wollten.

Wir wurden sehr herzlich und freundlich von Gabi Küpers aufgenommen.

In dem Gemeindehaus gab es leider keine Dusche, aber wir Füchse haben ein Schwimmbad in der Nähe gefunden, welches nur 1.50€ für Schüler kostet. Während Team Einkauf den Bulli der Gemeinde benutzen durfte und neben den Lebensmitteln auch noch einen neuen Gepäckträger für Oskar kaufte, machte sich der Rest auf den Weg ins Schwimmbad.

Da wir im Gemeindehaus sogar die Küche benutzen durften, beschlossen wir, Yunus Vorschlag umzusetzen und gemeinsam zu kochen und zu essen. Es gab Spaghetti Bolognese/Gemüsesoße - leider ein bisschen verschätzt bei den Mengenangaben, obwohl ca 2 kg Nudeln ohnehin in den Topf einbrannten.
Mit vollem Bauch und gestärkt haben wir unsere Betten aufgebaut, sind aber erst um 3:00 Uhr schlafen gegangen, weil wir noch einen Notarzteinsatz hatten. 

Während Frau Angebrandt mit Alina ins Krankenhaus fuhr, startete Herr Bock eine kleine Selbsthilferunde mit uns, denn wir waren alle viel zu aufgeregt um ans Schlafen zu denken. Um 3 Uhr erfuhren wir endlich, dass alles nicht so schlimm war und konnten ins Bett gehen.

- Michele