Durchhalten!

65km durch Wetter, Wind und Weser

Da die Nacht für alle sehr kurz und aufregend war, begann der Tag  noch unorganisierter und chaotischer als sonst. Wir hatten am Vortag beschlossen, gemeinsam zu frühstücken - das klappte auch gut und es gab frischen Obstsalat und Knuspermüsli. Allerdings ließ das die Küchen in noch größerem Chaos versinken und dann waren da noch die 4kg Nudeln und 4 Liter Bolognese im Kühlschrank...
Während Frau Angebrandt ins Krankenhaus fuhr um nach Alina zu sehen - und sie im besten Fall auch gleich mitzunehmen - versuchten Herr Bock und der Rest der Crew (mit hoher Heterogenität bezüglich Engagement und Kompetenz), der Situation in der Küche Herr zu werden und das Entsetzen aus Frau Küpers Gesicht zu bekommen. Diese zeigte sich trotz des Wahnsinns sehr geduldig und verständnisvoll und auch dafür gebührt ihr noch einmal besonderer Dank.
Im Krankenhaus versanken Alina und Frau A. im Bürokratiewahnsinn und verschafften der Crew so unfreiwillig noch ein paar Stunden Aufräumzeit.
Endlich - um 12 Uhr mittags - war alles bereit: Die Küche glänzte und Frau Küpers lachte wieder, die Räder waren bepackt, die Räume gestaubsaugt, die Nudeln...verschwunden ... und Alina zurück in der Herde. Es konnte losgehen.
Zu allem Unglück lag heute auch noch die längste Strecke der Tour vor uns: 65km

Da alle sehr erschöpft waren, beschlossen wir, gemeinsam als Gruppe zu fahren und uns nicht aufzuteilen. Alle 20km machten wir eine größere Pause. Der Wind war uns nicht wohlgesonnen und fegte uns fast von der Straße. Als wir schließlich die Weser und die Fähre erreichten, setzte auch noch starker Regen ein.

Aber uns war inzwischen alles egal. Mit aus der Verzweiflung gewonnener Energie jagten wir hinter Helen und Michele her, die die Führung übernommen hatten und uns in Rekordzeit nach Lesum in Bremen-Nord brachten.

Dort hatte Paul uns Unterschlupf in der Kirchengemeinde St.Martini verschafft.

Diakon Klaas hieß und herzlich willkommen und gab uns gleich eine Führung, zu der auch der Kirchturm der wunderschönen St. Martini-Kirche gehörte.

Abends gab es Pizza und W-lan.